Traum 1

Ein Gedicht von Johannes Weyrich
Schwere Lieder,
Schwere Glieder
Ihr wart's die ich zuletzt gekannt.
Als Morpheus mich wilkommen hieß;
Mich mitnahm in's entrückte Land.

Ich sah Schemenhafte Silhouetten
Auf uns'rer Reise durch die Nacht.
Und drehte hundert Pirouetten
Eh' wir unsern Weg geschafft.

Dort, jenseits des Okeanos
Von Euphrosyne's Busen reich genährt
Trägt jedes Glück ein Kind im Schoß
da's stetig selbst sich neu gebährt.

Dort, jenseits aller Zwänge
Von selbst schlimmster Plage gar' befreit
Sing' tausend Engel Lobgesänge
Voll Liebe und voll Heiterkeit.

Als wir mit letztem Schritt betraten,
Eine unverschloss'ne gold'ne Pforte,
Erblickte ich den göttlich' Garten
und ne' Frucht von jeder Sorte.

Oh Früchtchen warn's. Fürwahr !
Die mich überschütteten mit Küssen.
Wollt' bleiben nun für Tag und Jahr
Wollt' nichts mehr missen müssen.

Dort, jenseits des Okeanos
Von Euphrosyne's Busen reich genährt
Trägt jedes Glück ein Kind im Schoß
da's stetig selbst sich neu gebährt.

Dort, jenseits aller Zwänge
Von selbst schlimmster Plage gar' befreit
Sing' tausend Engel Lobgesänge
Voll Liebe und voll Heiterkeit.

Doch allzu schnell ward es vorbei
Kein langer spann'der Flug zurück.
Ich hör's bloß schreien : " Haferbrei ! "
Ich hör's bloß schreien : " Frühstück ! "

Schwere Lieder,
Schwere Glieder
Zeit, sie ist ein herzlos Stück
Grauer Alltag hat mich wieder
Erst nächster Traum bringt mich zurück.

Informationen zum Gedicht: Traum 1

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27.08.2014
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