die versoffene Gesellschaft

Ein Gedicht von Johann Forster
So mancher Mensch,
nimm es mir nicht übel,
trinkt mehr als er vertragen kann,
so trinkt er noch in froher Rund,
denkt gar, das Saufen wär gesund?


Blick ich zu den Nachbarn rüber,
die saufen auch, man sieht es gleich,
einer kippt schon rückwärts über
bis endgültig die Leber streikt
und sich die Zirrhose zeigt,
schon morgen ist der Abgesang,
wird ruhen wohl im Sarge dann


Guck ich zum anderen Tisch hinüber,
dort sitzen sie gesittet gegenüber.
die meisten tragen eine Brille,
man glaubt, es wär Familienwille,
small talk haltend, trinken Tee,
der eine hat den Rücken krumm,
die andere schreit au weh


Die leben so noch 50 Jahr,
bis zum großen Geh,
verabschieden sich mit Demenz dann
sag Mensch, ist das erstrebenswert ?
ist das schö ?


So lieber Mensch, erkenn dein Gen,
such dir das Richtige aus,
am besten wär ein Mittelweg,
doch den sucht keiner aus

Informationen zum Gedicht: die versoffene Gesellschaft

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15.10.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Johann Forster) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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