Die Kinderferienlager der DDR

Ein Gedicht von Jens Gottschall
Erinnert ihr euch noch ?
In den Ferien fuhren wir zwei Wochen ins
Ferienlager. Es war wunderbar.
Ich habe die Zeit als Kind und Betreuer erlebt.
Unser Objekt befand sich in Neubrück an der Spree
und erfreute sich immer großer Beliebtheit.
Ohne Zwang und ganz freiwillig, konnte jeder daran teilnehmen.
Die Lage ermöglichte uns Tagesausflüge nach Berlin,
in den Spreewald und nach Frankfurt/Oder.
Bergfest, Lager-Disco, Badespass, Malwettbewerb
und die besagten Ausflugsfahrten ließen keine Wünsche
für uns Kinder offen. Das Lagersportfest, bei dem es Medaillen,
Urkunden und Schleifen für alle gab, war immer ein Highlight.
Es wurde immer so ausgerichtet, das sich niemand ausgegrenzt
fühlte. Tischtennis, Ballwettbewerbe, Luftgewehrschießen ....,
Ich glaube, da war für jeden etwas dabei.
Es gab in der zweiten Woche immer noch ein großes Lagerfeuer.
Wir haben Bockwürste gegrillt. Es war ein rießen Spaß.
Was alles mit Zeltunterkünften begann, wurde später in mehreren
Schritten in massive Unterkünfte umgewandelt.
Die Versorgung war erstklassig, die Ausstattung der Bungalows
einfach, aber gut, was für uns Kinder völlig ausreichend war.
Der tägliche Frühsport war eigentlich das,
was die meisten im Kinderferienlager am wenigsten mochten.
Der Fernseher im Frühstücksraum war vor-eingestellt.
Vorsichtshalber hatte man den Senderwahl-Knopf entfernt.
Es gab nur DDR Fernsehen 1 und 2, also schauten wir
die Olsenbande. Schöne Erlebnisse, aber leider haben Kinder in
anderen Ferienlagern wieder weniger gute Erfahrungen machen
müssen. Schade ! Ja, so war das in der ehemaligen DDR.

Informationen zum Gedicht: Die Kinderferienlager der DDR

40 mal gelesen
04.06.2024
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