Der Schneemann

Ein Gedicht von Jens Gottschall
Wie schön ist doch die Winterzeit,
der Blick durch's Fenster, wenn es schneit.

Kristalle glitzern an den Scheiben,
es fühlt sich traumhaft an.
Doch vor der Tür ist's bitterkalt
und ratlos schaut der dicke Mann.

Der Hut ein Topf, ein Ast als Mund,
die Augen kleine Steine,
der Bauch so schwer und kugelrund,
keine Arme, keine Beine.

Die Kinder haben ihn gebaut,
er steht im Garten vor dem Haus,
er kann nicht rein - muß draußen warten,
sieht weil er friert so traurig aus.

Sehr lange steht der Schneemann stumm,
bei Kälte, Schnee und Eis herum,
trägt weder Schal und warmen Sachen,
nie Kleider die ihn wärmer machen.

Doch mit der ersten Frühlingssonne,
wird's draußen bald ganz anders sein,
dann läuft der arme Kerl davon
und keiner holt ihn je mehr ein.

Informationen zum Gedicht: Der Schneemann

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17.05.2024
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