Bühne frei!
Ein Gedicht von
Jasmin Pahlisch
Dreimalig klingt der Glockenton,
gespanntes Flüstern überall,
aufs Schauspiel freuet man sich schon
im Warten auf der Stimme Hall.
Nun geht es los, den Vorhang auf!
Still und dunkel wird's im Saal.
Der Büh'n gegeben ist der Lauf,
Sorgen fort mit einem Mal.
Schon kommt Leben in die Bühne,
Musik erklingt zum ersten Akt
und schon beginnt die erste Szene,
von Anfang an die Menschen packt!
Ein Liebespaar, ein Todesfall,
Gut und Bös' aus Lieb' geschah,
Hass und Rache, tönend Schall,
und Atmosphäre mystica!
Wirklichkeit und Schein verschwimmen,
was ist Trick und was real?
Stimmen zum Duett erklingen,
die Arie phänomenal!
Das Publikum, es fühlt die Liebe,
Leid, den Schmerz und Leidenschaft,
stöhnt und lacht, ein einz'ges Wesen
erfüllet von des Spieles Macht
Die Spieler spielen hier nicht nur,
nein, ihre Rollen leben!
Sind nicht sie selbst, denn ohne Spur
der Roll' die Seel' verschrieben.
Die Maske fällt! Jetzt das Finale!
Letzter Ton verklingt, das Stück ist aus,
das Publikum, es tobt im Saale!
Von Rang und Tribüne kommt Hochapplaus!
Man macht sich zu schaffen an Autotüre,
denn jetzt das Ziel die Heimat sei.
Ganz leise summend die Ouvertüre.
Bald heist's wieder: Bühne frei!