Tellersülze

Ein Gedicht von Janfried Seeburger
Tellersulz tue ich heit kochä,
des goht blos in dä kaltä Wochä
sonschd wird‘s it fest, s’gond Muggä dra,
des ischd äbbes wa ich gar it ma.
Do schmeißt me in nen großä Topf,
von eire Sau än ganze Kopf,
6 Füßle däzu ond au dä Schwanz,
2-3 Häxle ergänzet des Ganz.
Wenn mer noch extra Schnauze hät,
au nei dämit, die hätt koe Fett.
Ond dann kommt no, hab gute Rueh,
än ganze Haufä G’würz däzue.
6 Lorbeerblätter, 10 Nelke 3 Zwiebel,
2 Eßl.Pfefferkörner, ä Hand voll Salz ist it übel,
dann no Piment ond halbe Flasche Essig,
des geit äbä des spezielle Dressing.
3 Rrüeble kommet au no drai,
do därf nix fehlä des mues nei.
Noch Wasser druff bis älles deckt,
so dass nix rausguggt ond verreckt.
Dann sei mer blos konn faule Hund,
des mues jetz kochä zwei drei Schtond,
noch derä langä Zeit beim kochä,
fliegt des Fleisch vo selbst vom Knochä.
Jetzt nemmt mers raus dasses überküehlt,
ond mer konne Blodre and Finger kriägt.
No schneidet mers in schene Scheibä,
koe Stickle därf me übrig bleibä.
Jetzt legt mers sorgsam in die Teller nei,
däzue no 2 -3 Scheibä Ei,
diä kocht mer nebeher ämol,
schneidt Essiggurkä in ä paar Toal,
diä mer däzu in‘d Teller duet,
des isch Klasse, ond schmeckt guet.
Jetzt mues mer d‘ Brühe no absieblä,
älles mues raus jetzt, au die Zwieblä.
Mer leert se durch än feinä Stoff,
no wird se klar, was ich doch hoff.
No läßt mer se lauwarm überküehlä,
ond tuet se dann in’d Teller füllä.
Es mues bedeckt sei jeder Zipfel,
sonst verreckts, des wär dä Gipfl.
No läschd se über Nacht kalt stau,
am nächstä Tag kasch d‘rs no schmeckä lau.
Diä isch jezd g‘macht en einem Guss,
ganz ohne Frog än Hochgenuss.
Doch leider schmeckts dä Schwobe nur,
für Reigschmeckte ischs Saufraß pur.

Informationen zum Gedicht: Tellersülze

1.093 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
06.09.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Janfried Seeburger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige