Wandlung

Ein Gedicht von Jan Schäf
Wenn die grauen Nebel ziehen und
Die Berge hinter einen Vorhang fliehen
Wenn das Land im Dämmerschein
Hüllt das Sein das Dasein ein

Wenn die Bäume schwarz und stumm
Wie ein alter Mann voll Moos und krumm
Dann erahnen wir die Welt
Wie sie sich so gern erzählt

Als ein winterliches Flüstern hüllt
Sagt: Was ich wollte, ist erfüllt
Wart ab, du Mensch
Alles geht, alles endet
Alles ist von Trauerflor umkränzt

Vom verbliebnen Grün tropft es hernieder
Und die Vögel singen Lieder, schöne Lieder
Von dem, was einst unter ihren Flügeln war
Als der Sonne Kraft dies Grün gebar

Und ja, in einem ihrer Lieder steht:
Lass uns nur warten, wie die Zeit vergeht
Wenn die grauen Nebel wieder fliehen
Von dannen kalte Winde wieder ziehen

Tatsächlich ist die Zeit kein schwerer Stein
Bald schmilzt der Schneemann ganz allein
Auf seinen Feldern taut der Schnee
Und aus der Ferne schaut ein Reh

Informationen zum Gedicht: Wandlung

200 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
09.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jan Schäf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige