Verflossen ist die wilde Flut

Ein Gedicht von Helge Klein
Gesunken ist der Wasserspiegel,
der Bach fließt wieder still daher.
Das Ufer säumen lose Ziegel,
die Wege liegen menschenleer.

Wo kürzlich noch die alte Brücke
die Ufer links und rechts verband,
füllen nur Trümmer nun die Lücke,
an der das alte Bauwerk stand.

Wie Zahnstocher dahingeschmissen,
so liegen auf den Wiesen da,
wie grad' von Riesen ausgerissen,
ein Dutzend dicker Stämme gar.

Von Schlamm bedeckt sind alle Straßen,
Geröll säumt beiderseits den Weg.
Die Bank, auf der wir neulich saßen,
liegt umgestürzt im Graben schräg.

Wie lang wird's Chaos noch bestehen?
Was schützt vorm nächsten Regenguss?
Das Leben, es muss weitergehen,
nur so erreichen wir's am Schluss!

Informationen zum Gedicht: Verflossen ist die wilde Flut

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11.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Helge Klein) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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