Seemanns Los

Ein Gedicht von Helge Klein
Ein starker Wind von Westen weht
die Dünen vor sich her.
In wilden, weißen Wogen steht
der Leuchtturm fest im Meer.

Von ferne dringt ein lautes Grollen
durch die gelad'ne Luft.
Des Meeres hohe Wellen rollen
im Wind. Die Möwe ruft.

Das Schiff stampft durch den harten Sturm,
mal leuchtet's grün, mal rot.
Weiß scheint das helle Licht vom Turm.
"Hab' acht!" heißt das Gebot.

Der Steuermann hält Kurs Südwest,
den Hafen zu erreichen.
"Seemann, halt' das Ruder fest,
willst Du dem Sturm entweichen!"

Mit aller Kraft treibt der Orkan
das Meer dem Deich entgegen.
Die hohen Wellen rollen an.
Gar heftig peitscht der Regen.

Noch einmal:"Volle Kraft voraus!"
Das Schiff erreicht den Hafen.
Am sich'ren Liegeplatz zuhaus'
kann jeder ruhig schlafen.

Und geht's am Morgen wieder los
hinaus aufs Meer, so weit,
so bleibt die Sorge doch stets groß
vor langer Einsamkeit.

Informationen zum Gedicht: Seemanns Los

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14.02.2020
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