Sonette schreiben
Ein Gedicht von
Heinz Säring
Es hat schon was, das Schreiben der Sonette,
man staunt schon selber drüber, wie es klingt,
als wenn im Mai ein muntrer Vogl singt, -
man fühlt sich wie beim Traum im Wasserbette.
Red' keinen Schleim, als wenn sich da nichts fände!
Denk doch an Beine, schlank, an schöne Busen,
es gibt ja Gott sei Dank den Dienst der Musen, -
du brauchst den Reim doch erst am Zeilenende.
Es findt sich immer was im Hirn, im Herzen,
die Liebespaare, die spazieren gehn,
am Strande, wo die sanften Winde wehn.
Sei es besinnlich, oder auch zum Scherzen,
denk an die Fischlein, die im Wasser springen, -
machst du den Anfang, wird es auch gelingen.