Recht dunkel hier drin!
Ein Gedicht von
Heinz Säring
Schon wieder fängt die Geschichte so an,
eine Frau Meier betrügt ihren Mann,
und dieser kommt - na ihr kennt euch schon aus -
heute mal früher von Arbeit nach Haus.
13 Jahr alt ist der Fritz, dieser Bengel,
und das ist auch nicht gerade ein Engel, -
der sitzt im Wandschrank, er hat sich gedacht,
guckst dir mal an, was die Mama so macht.
Als nun der Dad kommt, da kommt -Gott sei Dank -
Mamas Geliebter in selbigen Schrank.
Und unserm Fritzchen, dem kommt in den Sinn:
"Ist aber eng und recht dunkel hier drin!
Nun haben Sie sich zu mir hier verlaufen,
würd Ihnen gern meinen Baseball verkaufen.
300 Piepen, sofort oder nie, -
draußen da wartet mein Papa auf Sie!"
Mamas Geliebter denkt, teuere Sachen!
Aber natürlich, was soll er denn machen?
Zahlt die 300, --- doch ist es passiert,
nach kurzer Zeit hats ihn wieder pressiert!
Wieder kommt Dad heim, und Himmel sei Dank,
er landet wieder bei Fritzchen im Schrank!
Und unserm Fritzchen, dem kommt in den Sinn:
"Ist aber eng und recht dunkel hier drin!
Nun haben Sie sich schon wieder verlaufen, -
könnt Ihnen heute die Handschuh verkaufen.
Alles wird teurer, nicht, dass es Sie wundert, -
das kostet heute mal runde 500!"
Später ist Papa dahinter gekommen,
der hat den Fritz ins Gebet sich genommen:
"Mein lieber Sohn, das sind sündhafte Sachen.
So etwas darf man als Christ niemals machen.
Du musst bereuen, die Zeit wird schon knapp,
schnell in den Beichtstuhl, ich liefre dich ab."
Fritzchen spricht dort nur so leicht vor sich hin:
"Ist aber eng und recht dunkel hier drin!"
Stimme des Priesters, dem Fritzchen wirds heiß.
"Fang jetzt nicht schon wieder an mit dem Scheiß!"