Die Macht meines Gesanges
Ein Gedicht von
Heinz Säring
Selbstironie in Doppelreimen
Traulich um mich stehen Rehe,
wenn ich zwischen Rehen stehe, -
sammeln sich die milden Tiere,
aber auch die wilden Stiere.
Zum Ergötzen kenn ich Dinge,
Spitze ist es, wenn ich singe.
Schon beim Auftakt sin sie hin -
o mein Gott, wie hin sie sin!
Wer, bei meinen Zaubertönen,
würde sich nach Tauber sehnen?
Als die Schar der Möwen kam,
wurden auch die Löwen zahm.
Klingt mein Sang, - zu jeder Leier -
sagt mir Dank der Peter Schreier.
Auch nach Sonnenuntergang
tönen Wonnen und Gesang.
Das ist - will ich meinen - Kunst,
wer's nicht schätzt, hat keinen Dunst.
Wie van Eyck den Heiland malt',
ruft man mich nach Mailand bald.