Der Storch und der Frosch
Ein Gedicht von
Heinz Säring
Ein Frosch auf einer grünen Wiese,
- es war nicht jene, sondern diese ,
der quatschte alle Tiere an:
"Ich bin ein Schwan, ich bin ein Schwan!"
Doch schließlich kam ein Storch heran:
"Du bist doch nimmermehr ein Schwan!"
Der Frosch jedoch, vergnügt und munter,
der ließ ganz stolz die Hosen runter.
Jetzt guckt der Storch ihn wieder an
und sagt erstaunt: "Mein lieber Schwan!"
Der Storch, ein Vielfraß vor dem Herrn,
der hatte ihn zum Fressen gern.
Verdächtig, wie er sich benahm,
als er dem Fröschlein näher kam.
Da hat der Frosch sich was gedacht
und hat sich aus dem Staub gemacht.
Zum Glück war da ein hoher Zaun,
fürn Frosch 'ne Chance, abzuhaun,
er konnte nämlich Lunte riechen,
es reicht, um unten durchzukriechen.
Der Storch, der kam nicht hinterher,
und das bedauerte er sehr.
Das zeigt, dass auch ein kleiner Mann
mitunter etwas besser kann.