Der Lampengeist
Ein Gedicht von
Heinz Säring
Ein städtischer Gärtner, der kommt in die Bar,
und spricht mit dem Keeper ganz deutlich und klar:
"Ich wette mit Ihnen - weil Sie dazu neigen -,
ich werd Ihnen hier das Verrückteste zeigen, -
das Ganze wird in paar Minuten geschehen,
hat auch von den Gästen noch keiner gesehen!
Den Barkeeper machte schon sowas ganz wild:
"Hier sind 1000 Euro, die Wette, die gilt!"
Der Gärtner, der greift in die seitliche Tasche
und stellt auf die Theke, so hoch wie 'ne Flasche,
'ne Flasche für Pilsner, die kennt doch ein jeder,
die misst ziemlich glatt 3X10 cm -
So'n Männchen, das läuft durch das Gläsergetümmel:
"Gestatten, mein Name ist Mario Simmel*,
ich hoffe, Sie werden mich kennen und lieben, -
Ich habe ganz tolle Romane geschrieben."
Der Keeper ist sprachlos, - er gibt sich geschlagen -,
bezahlt 1000 Euro, dann wagt er zu fragen:
"Wie bist du denn bloß zu dem Zwerge gekommen?"
Der Gärtner, der hat ihn zur Seite genommen:
"Ich war in dem Park bei der Eiche da unten,
beim Puddeln da hab ich die Lampe gefunden.
Man reibt an dem Glase, ein Geist kommt heraus:
"Du hast einen Wunsch frei, nur einen! Wähl aus!"
Der Barkeeper stürmt mit der Lampe hinaus,
er reibt an der Scheibe, der Geist kommt heraus:
"Du hast einen Wunsch frei, doch wähle gut aus!
Dann gehst du als Sieger ganz glücklich nach Haus."
Der Keeper, vor Freude, ist nahe am Weinen:
"Ich will 10 Millionen in kleineren Scheinen."
Er sieht die Bescherung, fast wird es ihm schlecht, -
Da liegt keine Währung, er sieht wohl nicht recht!:
10 Ferkel, gegrillt, nun die sind gar nicht ohne, -
und jedes im Maul eine schöne Zitrone.
Er läuft in die Bar zu dem Gärtner, voll Wut:
"Dein Geist hat 'nen Schaden! Der hört nicht mehr gut!
Ich wollt 10 Millionen in kleineren Scheinen,
und krieg 10 Zitronen in kleineren Schweinen!"
Der Gärtner: "Nun lass uns in Ruh drüber reden,
glaubst du, ich hätt ihn um den Simmel gebeten?"