Aus dem Leben gegriffen
Ein Gedicht von
Heinz Säring
Ich mach mich wieder mal an die Terzine,
vielleicht fällt mir dabei ja etwas ein.
Man sieht das Leben wie auf einer Bühne,
nicht jeder hat und ist ein großes Schwein,
er will für alle Menschen nur das Beste
und deshalb fällt er immer wieder rein.
Was ihm verbleibt, sind meistenteils die Reste
und diese sind natürlich ziemlich knapp.
Er achtet auch auf eine reine Weste,
doch immerhin, er kriegt noch etwas ab.
Wie gerne würde er auch mal was sparen,
das Leben hält ihn immerzu auf Trab.
Man wird ja auch nicht jünger mit den Jahren, -
er legt schon, wo er kann mal was zur Seite.
Doch leider hat er dabei auch erfahren:
Sehr langsam geht das Konto in die Breite.
Man muss sich mal \'ne neue Hose kaufen,
und Schuhe und schon wieder droht die Pleite!
Er schämt sich, wie ein Asssi rumzulaufen.
An heißen Tagen ist die Luft so trocken,
da lockts ihn auch mal, ein paar Bier zu saufen.
Er läuft schon, um zu sparen, ohne Socken.
Und mit der Zeit da merkt er es genau:
Man kann nicht stets allein zu Hause hocken.
Er liest Annoncen und er macht sich schlau,
die eine, die er findet, kann gut singen,
sie ist auch sonst 'ne ziemlich liebe Frau,
und die wird Ordnung in sein Leben bringen.