Zum ...zigsten Geburtstag

Ein Gedicht von Heiner Hessel
Als Kind kann man es kaum erwarten,
ins große Leben los zu starten.
Denn man glaubt kindlich und naiv,
dass alles wie nach Wunsch verlief.
Ist man dann nicht mehr ganz so jung,
kommt auch schon die Ernüchterung.
Denn alles was man damals ahnte
trifft gar nicht ein wie man es plante.
Die kindliche Naivität
weicht langsam – manchmal auch zu spät.
Denn sie verführt getarnt, verkappt,
dass man in manche Falle tappt.
Der Weisheit allerletzter Schluss
kommt meistens nach dem letzten Kuss.
So bringen Jahre dir Gewinn;
das ist wohl auch des Lebens Sinn.
Hast du den Höhepunkt erreicht,
gar mancher Zweifel dich beschleicht,
ob dieses Leben Jahr für Jahr
für dich denn auch das richt`ge war.
Du suchst nach Mitteln und nach Wegen,
fragst dich zuweilen auch verlegen:
War es mein Herz, war`s mein Verstand,
der mit dem Schicksal mich verband?
Auch hat das Schicksal es vollbracht,
dass manchen Umweg du gemacht.
Der g`rade Weg ihm nicht gefiel,
der führt auch meistens nicht zum Ziel.
Der wahre Weg, jetzt siehst du`s ein,
der wahre muss der Umweg sein.
Drum freu` dich über jedes Glück,
du drehst das Leben nicht zurück.
Auf alles was du bist sei stolz,
nun bist du älter schon – was soll`s?
Zufrieden sein kannst allemal,
Geburtstag ist ja nur `ne Zahl!

Informationen zum Gedicht: Zum ...zigsten Geburtstag

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06.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heiner Hessel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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