In der Sauna
Ein Gedicht von
Heidi Geiberger
Fast so wichtig wie die Nahrung
halten manche die Erfahrung,
dass die Sauna unbedingt
der Gesundheit etwas bringt,
ich tu’s letzterer zuliebe,
andre gar aus eignem Triebe.
Wenn‘s mal wieder ist so weit,
schwitzen wir zumeist zu zweit
nur im häuslichen Gemäuer,
Öffentliche sind zu teuer,
denn saunieren wir zu viert,
sich der Preis dort gleich quadriert.
Sicher würd‘ ich dorthin gehn,
könnte man die Sitze drehn -
es ist fast wie am Kamin,
fass ich einmal hinten hin,
bin ich kalt wie ein Block Eis,
nur die Vorderfront ist heiß.
Stellt es euch doch einmal vor,
Ofen mittig, Ihr davor -
rings im Kreise drehn sich Stühle,
und vertreiben hinten Kühle,
was nützt uns, auf dem Rücken liegen,
wenn wir nur kalte Hintern kriegen.
Ich wollte zum Patentamt eilen,
dass sie mir ein Patent erteilen,
und glaubte, dass für dies Patent
mir Herr Klaf die Tür einrennt –
mein Mann fand die Idee verrückt
und hat sie kurzerhand zerpflückt.
Schon vom Propheten ist bekannt,
dass er nichts gilt im eignen Land.
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