Der Fische-Mann (20.2. - 20.3.)

Ein Gedicht von Heidi Geiberger
Er wurde einst im Mai bestellt, kam dann im Zeichen Fisch zur Welt und schwimmt seither im Menschenmeer als wirklich toller Hecht umher. . . .

Beim diesem Mann ist eines dumm,
man kriegt ihn äußerst schwer herum,
er hofft, wie alle, stets auf Glück,
ging zu den Fischen gern zurück –
doch Hoffnung wächst aus Fantasie,
er bleibt an Land, man weiß ja nie.

Schon mit der ersten langen Hos’
erträumt er sich das große Los,
er weiß, wie man sich günstig bettet
und die geplatzten Träume rettet –
erst beim Erfolg wird ihm dann klar,
dass dies sein eignes Können war.

Man sieht auch, wie er sehr geschickt
Rosinen aus den Kuchen pickt,
die von Jungen oder Alten
werden gern bereit gehalten –
nichts ahnend von der Last der Pflichten,
die er im Ernstfall muss verrichten.

Wenn beim Fisch sich etwas regt,
er im Zwiespalt sich bewegt,
was er manchmal hält für Liebe,
sind oft ungestillte Triebe –
und alles, was das Fischlein kränkt,
wird ohne Wasser meist ertränkt.

Wer ehelicht den Fische-Mann,
der denke bitte stets daran,
er muss geliebt, betreut, gestreichelt,
getröstet werden und umschmeichelt -
man lässt ihn möglichst nicht allein,
sonst fällt ihm sehr viel Unfug ein.

***

Informationen zum Gedicht: Der Fische-Mann (20.2. - 20.3.)

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20.02.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heidi Geiberger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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