Nostalgischer Abend
Ein Gedicht von
Hassen Dif
Du bist weggegangen,
Ich bin aber noch da geblieben,
Wo deine heiligen Spuren,
Mich mit Leid und Mitleid trösten.
Ein grauer Wind wehte
Mit Lärm und Stille
Und jagte mich hinaus
Zur friedlichen Grabstätte.
Ich sah mich dort daliegen
Und das Unvergängliche besiegen.
Die Sterne sah ich im Schweigen
Vom versteinerten Dom herabfallen.
Es quälte mich zu Tode
Bei der purpurnen Abendröte
Als unsere Schicksale schlummerten
Und das Glück über uns hinwegschaute.
Es durchströmte mich, milde Erinnerung
Bei der totenstillen Abenddämmerung
Da sah ich ein Kind Schmetterlinge fangen
Und sie im dunkeln herrlich prangen.
Roter Wein besiege den Abend,
Hörte ich die Stille wispern.
Roter Wein sei unser Herr,
Durch die Wunden durchfließend.
Der Himmel schaut angeheitert
Purpurner Herr hat gescheitert
Wach bleibt jeder Kummer
Betrunken gehen die Abende fort.