Zwischen den Jahren
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Zwischen den Jahren
Das Internet liegt ruhig da.
Die Weihnachtsengel sind verflogen,
sie hinterließen gute Wünsche für das Jahr,
ob wohlgemeinte oder nur verlogen.
Der Weihnachtsbaum erfüllte seine Zwecke,
nun wird er kaum noch angesehen,
steht ziemlich traurig in der Zimmerecke,
als wüßt er, bald ist es um ihn geschehen.
Das Jahr erscheint wie ausgelaugt,
man legt es zur Erinnerung bald nieder.
Es ist, als hätten wir es ausgesaugt,
geleert sein Inhalt und nichts kehrt mehr wieder.
Das alte Jahr – so wird es nun genannt –
erwartet jetzt die letzten Stunden.
so sehr die Zeit in der Vergangenheit gerannt,
so langsam rückt der Zeiger von Sekunde zu Sekunden.
Es siecht dahin, was noch die alten Lasten trägt,
erwartungsvoll will man das junge Jahr empfangen.
Wen kümmert, dass des Alten Stunde schlägt!
Nur Neues, Junges wird mit Lorbeerkranz behangen.
Wie lange? Bis auch dieses untergeht!