Wetter-fühl-ich
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Ihr müßt uns nicht drohen
und Blitze uns senden
die ganzen Wasser über uns gießen.
Wenn auch in den Wäldern die Feuer lohen,
irgendwann muß die Wolkenwut enden.
Der Sommer ist da, den woll´n wir genießen!
Den Landwirt mag dieses Wetter erfreuen.
Nur wenn der Boden sich matschig aufweicht
und die Früchte der Arbeit zu faulen beginnen,
darf auch der Bauer die Mühe nicht scheuen,
den Aufwand verdoppeln bis er erreicht
den Lebensunterhalt zurück zu gewinnen.
Und in den Städten da laufen die Keller voll
auch kommt der Verkehr teils zum Erliegen.
Den Nachschub an Wolken treibt der Wind voran.
Das Wasser das eigentlich abfließen soll
scheint die Kanalisation zu besiegen
und steigt schon weit über Kniehöhe an!
Wir haben ´s verdient, sagt die Wissenschaft.
Sie schaut dem Treiben rechthaberisch zu.
Meint, wer nicht hören kann, der fühle!
Man forscht zwar weiter gewissenhaft
berichtet und mahnt immerzu,
damit niemand sie schmälert die satten Pfründe!