Weihnachtsmärkte

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Weihnachtsmärkte – überall
kitschige Lampen blinken,
merkantiler froher Schall,
Nikoläuse winken.


Buden, die nach Glühwein stinken,
Bratwurstduft dringt zu dir vor,
Menschen sinnlos sich betrinken,
grölen mit dem Kinderchor.


Hell erklingen nur die Kassen,
jubeln scheint der Gott Merkur,
und man fragt woher die Massen
nehmen ihre Stimmung nur?


Sammelbüchsen emsig klappern,
UNICEF ermahnt die Welt,
deren Chef, hört man sie plappern,
sein Büro nicht mehr gefällt.


Klaukinder aus den Karpaten
werden extra angekarrt.
Und es steht wohl zu erwarten,
dass die Polizei man narrt.


Schnee, der aus den Wolken rieselt,
schmilzt vor Rührung so dahin,
nur als schnöder Regen nieselt.
Diesmal gibt das wirklich Sinn.


Weihnachtsmärkte sind uns lieb.
Kurz bemerkt sei nur am Rande:
Jesus aus dem Tempel trieb
jene merkantile Bande.


Verderbe ich euch jetzt den Spass?
Nein, das hab ` ich nicht gewollt,
ich möcht` allein, dass ihr dem Anlass
etwas mehr Respekt nur zollt.

Informationen zum Gedicht: Weihnachtsmärkte

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19.12.2011
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