Unter den Linden
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Unter den Linden
Ich bin noch einmal den verschwiegenen Pfad gegangen,
wo unter dem Blätterdach der großen Linden
ich dies Gefühl der Liebe hoffte wiederzufinden
durch das mein Herz von dir gefangen.
Du gingst – und ließ mich traurig bald zurück.
Heut´ trieb die Sehnsucht mich zu jenen Orten,
die engumschlungen wir gegangen dorten.
Wie schwelgte ich im Liebesglück!
Aus Sehnsucht bin ich diesen Weg gegangen.
Mein Herz fühlt sich wie Stein so schwer,
denn ich weiß, ich seh´dich niemals mehr,
doch hält dein Bild mich immer noch gefangen
Im Blätterrauschen höre ich dein Lachen.
Ich horch dem Wind, der in den Linden weht.
Sehnsucht ergreift mich, die nie zu Ende geht,
kann nichts dafür, kann nichts dagegen machen
Und die Allee, gesäumt von Linden,
die schützend jenen Pfad begleiten,
mir neuen Liebesschmerz bereiten,
der Anblick läßt mich keine Ruhe finden!