Ungewollt
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Ungewollt
Es war einmal ein Dichterling,
der sich im Netzwerk wirr verfing
er schrieb – es glühten fast die Feder
und Tastatur. Es sollt´ ein jeder
das lesen, wie mit Wortes-Macht
er öffentlich schlau nachgedacht.
So wurde mancher Geistesblitz
in den Gedichten eher zum Witz
Humor, das weiß ein Jedermann
wird applaudiert dem, der ihn kann
Bei bloßer Unfreiwilligkeit
ist man dazu nicht mehr bereit.
Der Dichterling darüber grübelt,
daß man sein Werk so sehr verübelt,
die Anerkennung ihm verwehrt
und in das Gegenteil verkehrt!
Er fleht die Dichtermuse an,
ob sie ihm hilfreich seien kann
ERATO schweigt. Ihm zum Entsetzen
Netzkommentare sein Werk zerfetzen.
Der Dichter – als ein Mann der Tat -
hat endlich für sich einen Rat.
Nicht stellt er ´s Schreiben ein, oh, nein
er macht es schlauer und gemein.
Er dichtet was das Zeug hergibt,
macht sich auch weiter unbeliebt!
Nichts Besseres kann ihm passieren
Kritik heißt: sich zu interessieren.
Und so – beim Barte des Propheten-
wird ´s Werk im Netz recht breit getreten!