Kröte schlucken
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Wenn der Quell der Weisheit sich erschöpft
ihr ständig Sprudeln ausgedörrt,
wohl eine Kröte märchengleich den Zustrom stört,
daß niemand mehr erfrischende Ideen schöpft.
So wird der Einzelne im Leben manche Kröte schlucken,
fast dem Ersticken nah dies Ärgernis ertragen,
niemand nach seinem Unwohlsein befragen,
wird er im Zwang nicht einmal wagen aufzumucken!
Wohl an, so laßt uns quälend an den Kröten würgen
die Luft zum Atmen sei nur stoßweise vergönnt,
der Mensch, stets angepaßt, hat sich daran gewöhnt
für selbstbestimmtes Atmen kann niemand sich verbürgen.