Herbstliche Gedankenwelt
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Herbst ist es und nicht ausgelebt
was man im Dasein angestrebt
und Winter steht schon vor der Tür
die Lebensjahre gingen – kaum Zeit
ist noch dafür.
Die Bäume stetig sich entlauben
und nur naive Menschen glauben,
daß es wie früher weiter geht,
doch fehlt ´s am Saft, der uns belebt.
Gespenstisch Laubes Schmuck beraubt
nicht Frucht mehr tragend nur erlaubt
ein Weiterleben, das nicht Sehnsucht stillt
im grauen Nebel, im Verschwommenen
eingehüllt.
Der Baum im Herbst ist wie des Menschen Sein,
gehorchend der Natur stellt er sich auf den Winter ein,
der Mitleids frei und frostig kalt
manch Leben löscht mit unbarmherziger Gewalt.