Heimatgefühl?
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Sie, die mir einstmals Heimstatt gewesen
entfremdet sich mir mehr und mehr,
die Stadt begegnet mir wie ein Schattenwesen
unwirklich fremd meine Wiederkehr.
So geht es mir auch mit dem Glockengeläute
der Kirche, die seit meiner Konfirmation
ich nicht mehr betrat. Und auch heute
vermeide ich ´s. Wer versenkt sich in
Erinnerung schon?
Lang, so lang her ist dieses Gestern,
verschwommene Bilder vom Elternpaar,
im Grabe schon ruhen Bruder und Schwestern.
Heimat ist nicht die, die einstmals war.
Ich sehe jedem prüfend in das Gesicht.
Fremd, nur Fremdes um mich her,
doch ein Vertrautes sehe ich nicht,
in dir meiner Stadt, von Gefühlen so leer!