Griesgram

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Griesgram grau erscheint die Welt
muffig, launisch, ungerecht.
Es gibt wenig, was gefällt.
Griesgram redet alles schlecht.

Warum also dort verweilen,
Orte, Menschen, die missfallen
lieber anderswo hin eilen,
wo ´s nichts gibt von diesem allen!

Griesgram aber kam ins Grübeln.
Alles auf dem Prüfstand war,
doch das größte von den Übeln:
überall war er schon da!

Die Erkenntnis hat getroffen,
Griesgram griff zum Alkohol,
trank bis er sich tot gesoffen
und jetzt hat er Frieden wohl.

Auf dem Grabstein stand geschrieben,
was Griesgram nie geduldet hätte,
„Du sollst den Nächsten UND dich lieben“
Hätt´ er ´s getan - dann jede Wette

bestimmt lebte er auch heute noch
in einer froh gesell´gen Runde
und wär nicht in dem Erdenloch.
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde!

Informationen zum Gedicht: Griesgram

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25.03.2017
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