Eine rose ist eine Rose ist eine Rose
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Warum verblasst manch Schönheit neben ihr?
Warum heißt` s Rosen- und nicht Nelkenkavalier?
Hat nicht die Tulpe einstens Wien und Amsterdam
Reichtum und Glanz beschert als sie nach Europa kam?
Warum krönt man das Veilchen nicht als Königsblume,
dient es doch im Verborgenen Bescheidenheit zum Ruhme!
Nein, es musst´ die Rose sein, die Hochmütige und Stolze,
die Liebesfantasie anregt, trotz spitzer Dornen an dem Holze.
Vielleicht, dass grade dies die Antwort gibt,
dass die Verletzlichkeit am größten, wenn man liebt.
Mich aber dünkt jedwede Blüte Schönheit zeigt –
und bin deshalb den Präferenzen abgeneigt.
Eine Rose ist eine Rose, ist eine Rose – sicherlich
poetisch klingt ´s, doch bleibt sie einfach Blume nur für mich!