Das alte Haus
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Das alte Haus
Irgendwo am Vorstadt-Straßenrand,
wo heute sich kein Mensch mehr niederlässt,
ein altes Haus verfallen stand,
verrottet zwar, doch standhaft fest.
Die Scheiben blind, sofern sie noch
vorhanden,
die Eingangstür bedenklich schief,
alte Gardinen, einst als Sichtschutz vorgehangen,
flattern gespenstig dort, wo jemand schlief.
Vielleicht, dass in dem alten Haus einst
Menschen glücklich waren,
es als ihr Heim, als warmes Nest gemauert
und nun nach dem Verlassen so nach vielen
Jahren
ist niemand da, der den Verfall bedauert.
Wer braucht denn schon noch so ein altes Haus?
Der Zahn der Zeit machte es zur Ruine.
Es sieht so traurig, unansehnlich aus
und es ist niemand da, dem es noch diene.
Verfallen, grau, ruinenähnlich auch
sieht ebenso der Mensch in seinem Alter aus
und niemand findet Nutzen, niemand hat Gebrauch
für den am Rande - wie das alte Haus.