Bloß nichts aufwärmen*

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Ich weiß nicht, ob ich stören soll,
steh´ unverhofft vor ihrer Tür.
Es klopft das Herz auf einmal toll,
weil ich den Klingelknopf berühr` .

Erkennt sie mich nach langer Zeit?
Ihr schönes Bildnis noch vor Augen
ist die Erwartung groß. Ich bin bereit,
die Freude in mich aufzusaugen.

Die Tür geht auf – mürrisch und fragend steht
die fremde alte Frau gebückt im Rahmen.
Die Wiedersehensfreude schnell vergeht.
Vergangenheit kennt kein Erbarmen!

„Verzeihen Sie den Irrtum meinerseits,
ich habe mich im Namen wohl geirrt!“
Die Tür schlägt dabei zu bereits.
War sie nun ...oder ich allein verwirrt?

*Nicht autobiographisch!

Informationen zum Gedicht: Bloß nichts aufwärmen*

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02.11.2016
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