Abgenagt
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Abgenagt
Achtlos weggeworfen liegt er da
ein völlig abgenagter Knochen,
der auch für einen Hund nicht
von Interesse war,
fleischfaserlos und ausgebleicht vom Kochen
Man sah die Spuren von Reißzähnen deutlich,
Abdrücke durch ein Hundegebiss.
Nun war ´s ein Teil von dessen welches neulich
noch quicklebendig war gewiss!
Als Synonym hab´ ich das Bild beschrieben.
Es gibt keinen guten Journalismus mehr
Es ist bei ständigem Wiederholen nur geblieben
in den Medienlandschaften kreuz und quer.
Die Themen werden immer wieder
von vorn bis hinten durchgekaut.
Wie Knochen abgenagt – mir ist zuwider
wenn einer was vom andern abgeschaut!