Der alte Hase

Ein Gedicht von Hans-Georg Baumgartner
Der Hase war schon weit gegangen,
man hatte ihn noch nicht gefangen,
er hatte vor seinen Feinden immer einen Haken schlagen können,
etwas anderes wollte er ihnen auch nicht gönnen.

Manches Mal war er sehr nahe an den Fuchsbau geraten,
und der Fuchs hatte schon gerochen den Braten,
doch musste er löhnen den Leichtsinn nicht,
andere Hasen bekamen ihn immer wieder zu Gesicht.

Das Laufen und das Wachen war sein Leben,
so hatte es ihm die Natur vorgegeben,
aber mit der Zeit wurde er alt und grau,
und seine Fluchtperspektiven waren mau.

Da kam er in der Abenddämmerung zu einem Platz,
der ihn vollkommen befreite von der Hatz,
dieser war gelegen am Waldessaum,
schon in der Nähe des Menschenraum.

Er wird vergessen den Anblick nie,
denn es war fast wie Magie,
zwanzig Hasen schlugen Purzelbäume hier,
es war im Jenner, dreiviertel Vier.

Er hoppelte zu einem Artgenossen,
hat dabei sicher einige Tränen vergossen,
erzählte diesem von seinem Abenteuerleben,
doch niemand wollte etwas darauf geben.

Trotzdem fühlte er sich jetzt gut
und schöpfte neuen Lebensmut,
er gesellte sich zu den Hasen nun
und begann es ihnen gleich zu tun.

Von da an lebt er in der Hasenkolonie,
schlägt Purzelbäume wie zuvor nie,
nur manchmal kommen Erinnerungen auf,
und doch das Leben nimmt seinen Lauf.

Informationen zum Gedicht: Der alte Hase

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18.02.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans-Georg Baumgartner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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