Erträumtes II.
Ein Gedicht von
H. Aemmerli
Es wird schick sein, das kleine Restaurant, das wir besuchen,
vornehm, gediegen, auserwählt.
Die Küche ist bekannt, bei Kennern, Künstler und Betuchten,
bei denen Geld nicht zählt.
Exklusive, wie die angeborne Anmut Deiner Gesten,
Darum für Dich ausgewählt.
Die Perlen um Deinen Nacken flüstern,
die Diamantenringe an Deinen Finger singen,
wenn die Champagnergläser klingeln
und Deine feurig Augen tief in die Meinen dringen.
Die exquisiten 'Fruit de mer' bringen
Deinen betörend getönten Mund in dezentes Schwingen,
die mich verhungern lässt nach Deinen Lippen.
Das 'Chateau brillant' heiss wie Deine Jungmädchenwangen,
die in den Garten Eden mich jetzt hissen.
Das Blut in meinen Adern brodelt,
im Burgunderglas spiegeln Deine Rubinen-Fingerspitzen.
Das Dessert ertrinkt, der ‘Veuve Clicquot’ sprudelt.
Mein Blick wird in Deinem Dekolleté versinken
wo die schwarzen Schatten Deines
Spitzen-BHs so verführerisch winken.