Frau von gegenüber
Ein Gedicht von
Gerhard Peylo
Ist es schon die Kälte in mir,
dass ich die Liebe nicht mehr spür',
oder ist es der Tod und öffnet mir die Tür?
Ist es die Sehnsucht,
die langsam auftaut,
oder hat sich die Leidenschaft abgebaut?
Siehst du nicht, dass ich mich nach dir verzehr',
dich mit allen Sinnen begehr' ?
Du sagst, deine Ehe ist das Hindernis,
warum: du liebst ihn nicht.
Mach' diesen einen Schritt,
komm' zu mir,
ich bin da und helfe dir.
Unsere Körper werden eins,
geben sich hin dem Liebesschweiss.
Das Feuer der Lust in uns weint,
die Seelen endlich vereint.
Du willst es doch auch,
warum sperrst du dich,
denkst du auch einmal an mich?
Warum dann das Streben nach Zweisamkeit,
wenn doch nur Einsamkeit.
Rennst lieber hinter anderen her,
was geben sie dir mehr?
Lebe dein Leben im "ich, ich",
du verstehst mich doch nicht.
Ich gehe jetzt in das Land des Lichts,
wo nichts den Frieden bricht.
Frauen reichen mir die Hände,
sagen: komm' rein, dein Suchen hat ein Ende.
Lebe mit uns hier,
und: Tod, ich danke dir.