Wortlose Worte
Ein Gedicht von
Gerhard Feil
Wortlose Worte
Sie glauben zu glauben.
Sie denken zu denken.
Sie meinen eine Meinung zu haben.
Sie fürchten die Furcht
und ängstigen sich vor der Angst.
Sie hassen den Hass
und finden im Frieden keinen Frieden.
Selbst Unerhörtes findet plötzlich Gehör
und Undenkbares wird wieder gedacht –
vom Ungesagten ganz zu schweigen.
Ich weiß nicht mehr, ob ich etwas weiß,
hoffe, die Hoffnung nicht zu verlieren
und versuche verzweifelt,
nicht zu verzweifeln.