Der Birkenwald
Es zieht durch weiße Birkenwälder,
schwarz der Schatten tiefster Schleier,
Triebe sprießen lautlos aus dem Bach,
wo Fischlaich sättigt wilde Raier.
Enthaltend senkt sich Nebelwehen,
im kühlen Dunst vergeht der Weg,
Krähen peitschen durch die Stille,
und hinterm Wäldchen wächst ein Steg.
Von nahem steigt das Holz empor,
Wasser strahlt in Lichterfunken,
am Strand ist alles karg und leer,
als sei der Ort im Nichts versunken.
Der Blick versinkt am Horizont,
hinterm Wald der Kutscher treibt,
der Schleier legt sich sanft hernieder,
Liebesklagen senkt den Leib.
Voll Trauer spricht der Mund den Fluch,
vom Aug´ tropft rot die bittere Sehnsucht,
eine schwarze Kutsche bäumt sich auf,
gestrandet in der Seelenbucht.
Die Schatten zerren den Wirt zu Boden,
dass Fuhrwerk sich im Kreise windet,
ein letzter Schrei verjagt die Krähen,
bis ganz und gar der See verschwindet.
Verschwommen stehen Reih´ um Reih´ ,
und schmerzend sich die Sicht erbricht,
durch zartgrün wimmerndes Geäst,
die Sonne in die Augen sticht.
Weiter suchend nach Erlösung,
aus diesem weiten Birkenwald,
von fern hört man den Kutscher brüllen,
kein Ausweg und auch keinen Halt.
Limbus streckt die Arme aus,
zu halten was ihm längst sein Eigen,
im Liebesrausch verspielte Freiheit,
Seelen sich in die Schatten verzweigen.
Gebeine