Manuela
Ein Gedicht von
Friedrich Graf
Ihr Lächeln war ein sanftes Gleiten,
das süß durch meine Sinne floss
und das ich in Gemeinsamkeiten
mit ihr als pure Lust genoss.
Ihr Haar – ein Tanz von schwarzen Schlangen,
gebändigt durch ein Perlenband,
aus dem sich Glitzerungen schwangen
wie in einem Märchenland.
Lieblich gewölbt zu zarten Zonen,
wie köstlich frisches Bauernbrot,
lag in dem Antlitz meiner Wonnen
empfindungsvoll ihr Lippenrot.
Matt schimmernd unter Wimpernpfeilen
zwei dunkle Sterne, sanft und klar,
sie zwingen Götter zum verweilen - - -
und mich, der ich ein Mensch nur war.
Ach, Mädchen, meines Lebens Speise,
warum enteiltest du von mir?
Sieh, meines Daseins kurze Reise
ist nun ein Traumflug hin zur Dir!
(© Friedrich Graf)