Drachen im Herbst
Ein Gedicht von
Friedrich Graf
Der Herbstwind bläst die Backen auf
und unterbricht sein Schweigen,
mit wilder Kraft und viel Geschnauf
lässt er die Drachen steigen.
Die Kinder jauchzen voller Freud,
wenn sie an langen Schnüren
die Fluggeräte kampfbereit
zickzackig dirigieren.
Die Jungpiloten seh`n gespannt
die bunten Gleiter fliegen,
es wird gezuppelt und gerannt,
um Schwerkraft zu besiegen.
Doch plötzlich wird der Wind ganz zahm,
es stirbt die letzte Brise - - -
und alle Drachen stürzen lahm
hinunter auf die Wiese.
(© Friedrich Graf)