Der Schlächter
Ein Gedicht von
Friedrich Graf
Der Schlächter
Er spürte jählings ein unendliches Verlangen
nach Blutgeruch und geiler Tötungslust;
die rechte Faust hielt fest den Dolch umfangen,
ein Dämon saß in seiner schwachen Brust.
Vor seinen Augen flackerte ein Gleißen,
das Schwertern gleich aus roten Wolken fiel,
und seine Hand umklammerte das Eisen,
das sich verbog im heißen Lustgefühl.
Nach kurzem Zögern steigt das Opfer in die Flut.
Vor Durst dröhnt laut der Schrei des Stiers;
des Schlächters Blick der grell in Falten ruht,
wird wild und ähnelt dem des Tiers.
Ganz plötzlich wühlt der Stahl sich ins Gehirn.
Gewaltig rasend stößt er stampfend zu - - -,
bis er erlahmt. Der Killer trocknet sich die Stirn,
und hatte endlich, endlich Ruh.
(Der Täter wünscht am Ende sich,
er wäre nie geboren,
denn dafür wird er ewiglich
einst in der Hölle schmoren.)
((Was absolut sich nicht gehört:
Dass man das, was lebt, zerstört!!!))
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(© Friedrich Graf)