Unterwegs.....
Ein Gedicht von
Franz Jarek
Mit dem Truck durchs ganze Land
vom Mittelmeer bis zur Waterkant
durch viele Länder führte mich mein Weg
immer unterwegs
auf der langen Strasse der Einsamkeit
weit weg von zu Haus
keine Freunde mehr
und selten zu Haus
wer hält das auf dauer aus
das kann man nicht lernen
auf keiner Schule der Welt
denn man hat sich als Sklave
in den dienst anderer gestellt
es liegt einfach im Blut
da kannst du nichts tun
du musst einfach raus
in die weit Welt hinaus
das weiß auch der Chef
der nutzt dich dann aus
bis irgendwann
du kommst gar nicht nach Haus
der Urlaub gestrichen
kein Wochenende in sicht
Pausen irgendwo auf dem Parkplatz
weit weg von Zuhause
zum heulen zu mute
du möchtest manchmal schrein
aber was soll das
es hört dich doch kein -schwein
und geht es nach Wochen
oder Monaten mal heim
dann ruft schon der alte an
wann kannst du hier sein
die Ladung sollte schon gestern in Hamburg sein
du stehst in Lissabon
du bist hundemüde
du bist gefahren die Nacht
weil an das Wochenende du zuhause gedacht
man machst dir kaputt
und langsam-
ganz langsam-
kommt in dir hoch die Wut
du hast jetzt genug
von Lug und Betrug
der alte der kann am Telephon -schrein
dich stört das nicht
du geh jetzt in die Koje hinein
du schläfst dich aus
dann kannst du erst am Dienstag in Hamburg sein
und kommt der alte dir dann quer
fährst du übern Platz
dann geht gar nichts mehr
der Chef der tobt
der Chef der schreit
du schmeißt ihm den Lkw Schlüssel vors Schienenbein
du drehst dich um
sagst keinen Ton
setzt dich in PKW
und braust einfach davon
du fährst nach Haus
dir ist es egal
und sagst dir ganz einfach
es war einmal
so ist es passiert
es ist so geschen
doch ohne das fahren konnte es nicht weitergehn
die nächste Firma stand schon bereit
und wider von vorne
ging es
auf die Strasse der Einsamkeit
die Moral von der Geschicht
traue Disponenten
und Speditionen nicht
nur die Polizei die weiß
es wird gelogen und betrogen
das die Balken sich schon biegen
f.j.15.06.2012