Deine letzte Reise

Ein Gedicht von Franz Jarek
wer klopft da an das Fenster
bestimmend aber laut
wer liegt dort auf der lauer
im schwarzen Gewand
und zeigt mir seine Sense
die er hält in seiner dürren Hand
sein Umhang weht
im lauen Abendwind
die Augen starr
der blick ist fest
als ginge er auf ein großes fest
was du hier
du schwarzer gesell
lass mich in ruhe
du alter Thor
er wendet sein Gesicht mir zu
bleiche Knochen
schlaffe haut
aus Augenhöhlen
kein Auge schaut
der Mund geht auf
er spricht zu mir
und lacht mich aus
was willst du denn
du alter Mann bist der Thor
dein Leben ist zu ende
dein leben ist vorbei
komm wehr dich nicht
es hilft doch nichts
die Zeit ist für dich reif
du hast dein leben doch gelebt
ich glaube es war schön
trink dir noch einen Kreuterschnaps
dann wollen wir auf die reise gehen
die Reise
die ist noch sehr lang
wir holen noch andere ab
dein Körper kommt dann in ein Grab
die Seele dein stecke ich dann in den Sack
dem Richter wird sie vorgeführt
und der entscheidet dann
was mit deiner Seele wird
bleibt sie bei ihm
oder legt er sie zu dir
in das feuchte dunkle Grab
drum Bete noch
noch hast du Zeit
und bitte ihn um Gnade
das du bleibst in der Ewigkeit
und nicht im dunklen Grab
ich hoffe es für dich gar sehr
das der mich gesandt
in seinen Augen Gnade findest
und bleibst im Regenbogen-land

Informationen zum Gedicht: Deine letzte Reise

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04.02.2012
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