Jahreszeiten einer Ehe

Ein Gedicht von Eva Radilé
FRÜHLINGSERWACHEN
Erste Zeit der Verliebtheit
Das Herz eine Trommel
Die Sehnsucht so groß
Kein Weg war zu weit
Keine Nacht zu lang
Und in den Augen ein Traum.

FRÜHSOMMER
Dann endlich vereint:
Erste Wohnung in Köln
Ein Kind unterwegs
Von den Sternen zu uns
Wachsen und Wundern und Staunen
Wie schnell flieht die Zeit!

SOMMER
Erste Gewitter ziehn auf
Donner und Hagel
Halme geknickt-Herzen zerzaust
Liebe von Winde verweht
Soviel Kampf, soviel Tränen
Der Wille so zäh!

SPÄTSOMMER
Zwei Eltern, drei Kinder
Das vierte vom Winde verweht
Zu den Sternen.
Erste Früchte sind reif
Sie reichen zum Leben
Im Herbst unsrer Liebe.

HERBST
Erinnerung an den Duft des Frühlings
An die Hitze des Sommers
Die Kinder verweht wie die Blätter
Alle verschieden gefärbt und geformt
Einzigartig und schön
Ruhe zieht ein und Frieden.

WINTER
Wird er sanft sein, schützend wie Schnee?
Klirrend und schneidend wie Eis?
Es kümmert mich nicht.
Hab im Frühling geliebt und gelacht
Im Sommer geschafft voller Kraft
Im Herbst mich des Reifens erfreut

JAHRESWENDE
Den Winter, den wolln wir ertragen
Und ganz und gar Gott überlassen
Dankbar sein
Zehren von dem, was uns bleibt
Wohl wissend, dass unter dem Schnee
Mit Macht neues Leben schon treibt.

Informationen zum Gedicht: Jahreszeiten einer Ehe

409 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
3
22.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Eva Radilé ) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige