Grausame Realität
Ein Gedicht von
Elisa Schorn
Wie kann ich dem entfliehen,
was mich unentwegt in Angst versetzt?
Lange schon, lebenslang.
Unsichtbare Arme halten mich gefangen. Baumstark umschlingen sie meinen schmalen Körper, nehmen mir die Luft zum Atmen.
Plötzlich und unvorbereitet!
Mein Herz springt in seiner Brust, überschlägt sich mehrfach. Es will fliehen, ruft den Notstand aus. Jede Körperzelle wird informiert.
Beine zittern, wackeln wie Pudding.
Magenschmerzen, gleich muss ich mich übergeben.
Schweißperlen bilden sich auf der Stirn.
Ich friere, und das im Sommer.
Verzweifelt suche ich Hilfe.
Ein Blick in den Spiegel verrät die Angst in den Augen.
Nervös blicken sie in jede Richtung.
Sie signalisieren „Sei auf der Hut!“
Raus hier, raus aus diesem Zimmer.
Ich haste die Treppe hinunter gleich breche ich zusammen, gleich hört mein Herz auf zu schlagen, gleich ist es vorbei.
Meine Füße tragen mich in den Garten, erschöpft falle ich auf den weichen grünen Rasen und kann nur noch weinen.
Ich lebe, wie tausende Male zuvor.
Copyright © 2021 Elisa Schorn