Eisnacht
Ein Gedicht von
Edgar Allan Poe
Nur mit Mühe halte ich diesen Stift mit dem ich dies niederschreib,
vorher noch vom Fieber heiß, ist mir nun wieder kalt.
Es muss vom Stift kommen, sagt mir mein Gefühl,
denn leg ich ihn beiseite ist mir nicht mehr kühl.
Doch kaum mag ich nur ans Schreiben denken,
wird hinter diesen kalten Wänden aus Stein,
jeder Tropfen Wein,
der mir um die Finger fließt zu Eis in meinen Händen.
Gerade habe ich das letzte Glas getrunken,
da bin ich auch in tiefen Schlaf gesunken
und nur innerhalb paar Sekunden in eine andere Welt verschwunden.
Ich sah mich an einem Ort wo weder Baum noch Gras,
nur ein trüber Wind mich umgab,
anbetend vor einem Grab auf welchem ich meiner Frau Namen las.
Der Trauer entflammte Wut in meinem Herz, welche brannte wie Glut
und so fing ich mit graben an, gefühlte 21 Jahre lang.
In dem Sarg jedoch fand ich nichts,
was von meiner Frau übrig ist ausser ihren Stift.
Wie ich nach ihm griff wurde aus Ebbe Flut
und die leblose Steppe füllte sich mit Blut.
Mein Gehirn erfror weshalb ich das Rennen vergaß,
so drückte mich die rote Welle ins Grab.
Für Sekunden aber wurde mir Kraft gegeben
in meinem Geist nochmal einstige Nacht zu erleben.
Ich sah sie lächelnd in ihrem leuchtendem Kleid,
lang ist es her doch nie vergess ich die Zeit,
als sie betrunken einbrach in den gefrorenen Teich.
Das Blut welches mich umgab schmeckte nach Wein
und mein Verstand, sowie der Himmel verschwamm.
Doch mein Stift schreibt aus meinem Geist,
über jenen Traum
aber wachte ich nach ihm nie wieder auf . . .