Vorsicht Falle !
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
Hallo Frau Nachbarin !
Was ist Ihnen denn passiert,
warum sind Sie so deprimiert?
Vor Ihrer Türe stand ein Mann
und bot Ihnen Waren an ?
Weil er so traurig schaute drein,
ließen Sie ihn auch herein.
Mit Tränen im Gesicht
erzählte er seine Geschicht`:
Er wäre Jahre ohne Arbeit
und eingestellt jetzt nur auf Zeit.
Seine Frau könnte nicht zur Arbeit gehen,
weil sie das kranke Kind muss pflegen.
Voll Mitleid haben Sie ihm geglaubt
und ihm auch etwas abgekauft.
Inzwischen haben Sie gelesen,
auch bei anderen ist der Mann gewesen,
und das nichts den Tatsachen entspricht,
weil das Erzählte seine Masche ist.
Frau Nachbarin, Frau Nachbarin,
was ging ihnen da bloß durch den Sinn.
Sie haben doch schon oft gehört,
dass meist den Älteren widerfährt,
die an der Haustür werden belogen
und skrupellos dann übern Tisch gezogen.
Es gibt ja leider noch sehr viele Tricks,
darum unterschreiben an der Tür Sie nichts.
Will am Telefon man Kontodaten haben,
sollten diese Sie in keinem Falle sagen.
Schenken Sie auch dem angeblichen Enkel kein Gehör,
selbst wenn er jammert, er hätte es sehr schwer.
Damit künftig Sie in Ruhe können leben,
will einen Rat ich Ihnen geben:
Rufen Sie am Besten stets nach mir,
wenn wieder mal steht jemand vor der Tür.
Und sollt` ich nicht zu Hause sein,
lassen niemand Sie hinein.