Spiel mit den Karten
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
In einer Pappschachtel lagen
glücklich vereint die Spielkarten,
bis irgendwann zwei Hände kamen
und alle aus der Schachtel nahmen.
Sie wurden aber nicht gleich abgelegt,
sondern beim Mischen kräftig bewegt,
was ihnen überhaupt nicht gefiel,
aber das gehörte wohl zum Spiel.
Sie konnten nichts dagegen machen,
mussten es einfach geschehen lassen.
Keine auf der anderen liegen blieb,
wie es beim Mischen nun mal geschieht.
Auch als das Verteilen dann begann,
fast keine ihren Partner bekam.
Deshalb hat der König gleich geflucht,
denn er hat seine Dame gesucht,
fragte sich auch, wo der Bube bloß war,
denn der war ebenfalls nicht mehr da.
Neben sich erblickte er die Zehn,
fragte sie, ob sie die beiden gesehen.
Aber die Zehn verneinte das,
sagte nur, sie vermisse die Acht.
Die Neun hatte sie gerade gesehen,
doch zum Auslegen braucht man Acht, Neun, Zehn.
Den richtigen Platz hatte nur die Drei,
nämlich zwischen der Vier und der Zwei.
Auch andere Karten fragten nach,
wo ihre passende geblieben war.
Doch je länger das Spiel dauerte an,
jede Karte ihren Partner bekam,
lagen schließlich sortiert auf dem Tisch
und freuten darüber riesig sich.
Doch die Freude währte nicht sehr lang,
denn wieder sind die Hände gekommen,
haben alle Karten aufgenommen
und alles fing wieder von vorne an.