Kindheitserinnerungen an Weihnachten
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
Endlich war der Heiligabend wieder da.
Mit bunten Kugeln und sehr viel Lametta
hatten wir geschmückt den grünen Tannenbaum
und Kerzenduft erfüllte den ganzen Raum.
Nach endlos scheinenden Stunden es dann gab
Kaffee und auch Mohnstriezel am Nachmittag.
Danach durften wir nicht mehr im Raum bleiben,
mussten uns woanders die Zeit vertreiben,
gingen deshalb in das Zimmer nebenan,
ungeduldig wartend auf den Glöckchenklang,
der für uns stets das Signal gewesen war,
dass inzwischen auch der Weihnachtsmann war da.
Beim Kerzenschein sagten wir dann, wie es Brauch,
schnell unsere gelernten Gedichte auf.
Erst danach sahen wir unsere Gaben,
die immer unter dem Weihnachtsbaum lagen.
Nur manchmal haben wir daran gedacht,
wie es der Weihnachtsmann wohl hatte geschafft,
die Geschenke in das Zimmer zu tragen,
ohne dass wir es je gesehen haben.
Für mich das Beste sind Bücher gewesen.
Gleich unter dem Baum begann ich zu lesen,
Musste dann aber aufhören damit,
wenn das Abendessen stand auf dem Tisch.
Aus dem Radio erklang dazu leise
so manche altbekannte Weihnachtsweise.
Gemeinsame Spiele beendeten dann
wie immer einen schönen Heiligabend.
Inzwischen sehr viel Zeit vergangen ist,
doch denk` ich gerne an die Kindheit zurück,
die zwar niemals jemand zurückholen kann,
die uns aber begleitet ein Leben lang.