Katze Minchen und die Glücksvögel
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
„Eulalia, sage mir doch mal,
was sind das für große Vögel da,
deren Geschrei man früh morgens hört
und das seit Tagen den Schlaf mir stört ?“
„Das sind wohl Kraniche gewesen.
Ihre Rufe, laut wie Trompeten,
habe ich ebenfalls vernommen,
bin darum gleich zu dir gekommen,
weil ich mir habe schon gedacht,
dass du dazu bestimmt Fragen hast.
Zuerst einmal solltest du dich freuen,
wenn diese Vögel hier erscheinen.
Sie werden Glücksvögel genannt,
kommt mit ihnen doch die Wärme ins Land.
Den Winter fernab sie verbringen
und wenn ihre Rufe erklingen,
ist es auch hier wieder bald soweit,
dass beginnt die schöne Frühlingszeit.
Sie sind dann auf Feldern oft zu sehen,
wenn sie dort auf Nahrungssuche gehen.
Sonst trifft man sie in Sümpfen und Wiesen,
weil sie feuchte Lebensräume lieben.
Man sieht sie meist auch immer zu zweit,
denn Paare sind treu auf Lebenszeit.
Zum Schlafen sie ins Wasser gehen,
bleiben im flachen des nachts stehen,
stets ein Stück entfernt vom Uferrand,
so kommen Feinde nicht an sie heran.
Bevor der Winter bei uns beginnt,
ihre Rufe nochmal zu hören sind.
Sie sammeln sich an einem festen Ort
und fliegen dann gemeinsam fort.“