Das kleine Samenkorn
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
Am Wegrand lag ein kleines Samenkorn,
ein Windstoß hob es auf und trugˋ s davon.
„Hallo Wind“, rief es, „wissen möchte ich,
sage mir, wohin trägst du mich ?“
„Hui“, pfiff der Wind, „ich kenn einen schönen Ort,
und lasse dich ganz einfach fallen dort
Warte noch ein wenig, wir kommen bald
an eine sehr kleine Wiese im Wald“.
Dort ließ der Wind das Samenkorn dann los,
sich überschlagend landet es im Moos.
Dieser Platz gefiel dem Korn sehr
und wohlig drehte es sich hin und her.
Die Sonne kam, die Sonne ging,
es folgten Regen und auch Wind.
Das kleine Samenkorn viel Wasser trank,
wurde dicker und dicker, bis irgendwann,
die Schale des Korns sprang auf
und grüne Blättchen schoben sich heraus,
daraus im Verlauf von Jahren entstand
ein sehr schöner Baum mit geradem Stamm,
gekrönt von einem dichten Blätterdach,
weshalb ein jeder ihn bewundert hat,
ihn deshalb immer wieder gerne nutzt
als schattenspendenden Sonnenschutz.
Und alle staunen über die Natur,
was sie schafft aus einem Samenkorn nur,
was ihr aber auch immer nur gelingt,
wenn die Voraussetzungen günstig sind,
verantwortlich dafür der Mensch ist,
was er aber leider zu oft vergisst.
Durch viele Maßnahmen schadet er nur
dem Fortbestand unserer Natur